Die Grundschrift
Der Grundschulverband hat als Schreibschrift, die mit der Leseschrift korrespondiert, die Grundschrift entwickelt.
● Die Grundschrift bietet für die erste Phase der Schriftentwicklung alle Groß- und Kleinbuchstaben in Orientierung an der Leseschrift an.
● Die Grundschrift schlägt Bewegungsabläufe vor, die für das geläufigere Schreiben nützlich sind: In der Horizontalen haben die Bewegungen von links nach rechts Vorrang, weil dies der Schreibrichtung entspricht, in der Vertikalen von oben nach unten, weil mit der Beugung des Fingers der Strich kontrollierter auszuführen ist als mit der Streckung von unten nach oben. (Allerdings sind diese Bewegungsrichtungen nicht bei allen Buchstaben sinnvoll. Buchstaben mit Linksoval am Anfang wie a, d oder g beginnen z. B. zweckmäßigerweise mit der Rundung nach links, um danach in die Bewegung nach rechts zu kommen.)
● Die Grundschrift wählt für einige Kleinbuchstaben eine Form, die für mögliche Verbindungen von Buchstaben nützlich sind: Kleinbuchstaben, die in der Leseschrift rechts mit einem Abstrich enden, erhalten einen Wendebogen, der damit die Verbindung zum nächsten Buchstaben anregen kann.
● In einer zweiten Phase der Arbeit mit der Grundschrift werden Verbindungen und Buchstabenvarianten in der Schriftentwicklung ausprobiert. Damit ist die Schriftentwicklung ohne Bruch oder Umweg, wie etwa bei dem klassischen Erlernen einer verbundenden Ausgangsschrift nach erfolgreichem Lernen der Druckschrift. Die Kinder erproben, was für die Geläufigkeit ihrer eigenen Schrift günstig ist und wie sie weiterhin gut leserlich bleibt.
Die Grundschrift ist eine für die Hand der Kinder geschriebene Schrift. Dies kommt schon in den Schreib-Vorlagen auf den Buchstabenkarten zum Ausdruck: Alle Buchstaben sind mit der Hand geschrieben.
Die Grundschrift des Grundschulverbandes sieht nicht mehr vor, dass Kinder nach erfolgreichem Erlernen der Druckschrift eine verbundene Handschrift neu erlernen müssen. Vielmehr geht es hierbei darum, dass die Kinder aus ihrer Druckschrift ihre eigene verbundene Handschrift entwickeln und nach und nach mehr Buchstaben im Schreibfluss miteinander verbinden. Ähnlich wie wir Erwachsene nicht mehr alle Buchstaben auf dem Papier verbinden, können die Kinder ohne Umweg zu ihrer eigenen Handschrift gelangen.
Die Grundschrift Kartei
Die Grundschrift-Kartei zum Lernen und Üben berücksichtigt durch geringfügige Modifikationen der Form und des Bewegungsablaufes den motorischen Schreiblernprozess von Anfang an und will diesen erleichtern: „… damit Kinder besser schreiben lernen“.
Das Erlernen der Bewegung rückt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Buchstabenform dient diesem Zweck und wird mit einem Mindestmaß an Formgenauigkeit und Formkonstanz variabel und anpassbar an die Schreibbewegungen des Schreibanfängers.
Im 1. Teil der Kartei zum Lernen und Üben finden Sie alle Buchstaben in Form und Bewegungsablauf einschließlich Lautbildern und Wörtern, in denen der jeweilige Buchstabe vorkommt, dazu im Folgenden einige Anregungen zum Einsatz der Kartei im alltäglichen Unterricht.
Der 2. Teil der Kartei "Schreiben mit Schwung" setzt zwei Schwerpunkte bei der Weiterführung der Arbeit mit der Grundschrift:
Buchstabenverbindungen
Die Kinder probieren aus, Buchstaben miteinander zu verbinden. Die Wendebögen am Ende von Grundschrift-Buchstaben, die mit einem Abstrich enden, bieten sich zur Weiterführung zum nächsten Buchstaben an. Das können die Kinder ausprobieren. Mit schreibhäufigen Wörtern können die Kinder erproben, was sich für ihre Hand schwungvoll schreiben lässt. Immer gilt das Prinzip: Man kann verbinden, man muss aber nicht. Das schreibende Kind entscheidet am Ende selbst über seine Handschrift.
Buchstabenvarianten
Bei einigen Buchstaben können die Kinder auch variante Schreibweisen des Buchstabens kennen lernen und ausprobieren.
Viel mehr Informationen und Materialien zur Grundschrift finden Sie unter www.die-grundschrift.de .